Suunto Ambit3 im ausführlichen Test
Kategorie: Test/Review | eingetragen am 28. Dezember 2014 von Christof Simon
Aktuelle Updates zum Testbericht der Suunto Ambit 3
Im September erschien die 3. Generation der Gps-Trainings-Uhr Suunto Ambit. Wie schon beim Vorgänger - der Ambit2 - gibt es mehrere Modelle. Das Top-Modell hört auf den Namen Ambit3 Peak, der kleinere Bruder heißt Ambit3 Sport. Die Modellbezeichnungen weisen auch gleich auf die Zielgruppe hin. Während die Ambit3 Peak auf den Bergsteiger abzielt ist die Ambit3 Sport die erste Wahl für den Ausdauersportler.Tourenwelt hat bereits im September die Ambit 3 Peak sapphire - also die Ausführung mit Edelstahlring und Saphirglas - erhalten und seitdem auf Herz und Nieren getestet. Ich hatte die Uhr beim Laufen, Bergsteigen und Skitourengehen dabei. Im Folgenden ein ausführlicher Testbericht mit meinen Erfahrungen.
Wichtiger Hinweis: Amer Sports Oyi, unter anderem auch Eigentümer der Marke Suunto, ist seit geraumer Zeit Partner von tourenwelt.at. Wir haben die Ambit3 Peak zu Testzwecken zur Verfügung gestellt bekommen und werden diese wieder an den Hersteller retournieren. Wir versuchen in diesem Test die Praxistauglichkeit dieser GPS-Uhr möglichst objektiv zu prüfen.

Die edle Verpackung unseres Testgerätes Suunto Ambit3 Peak sapphire.
Hauptunterschiede der Ambit3 zum Vorgänger Ambit2
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Ambit3 eine Weiterentwicklung der Ambit2 ist, und keine Neuentwicklung. Dementsprechend wurden viele Funktionen vom Vorgänger übernommen. Hier eine Zusammenfassung der Dinge, die sich geändert haben:
- Herzfrequenzmessung jetzt auch beim Schwimmen möglich
- Herzfrequenz wird nur mehr per Bluetooth Smart übertragen und nicht mehr über ANT+
- integrierter 24h-Activity-Tracker
- Verbindung mit Smartphone und iOS App
- größerer interner Speicher
Die Neuerung sind kleiner als sich so mancher gewünscht hätte. Speziell der oft bemängelte Vibrationsalarm ist auch bei der Ambit3 nicht dabei. Sunnto begründet das mit der Bauform der Uhr. Ein Vibrationselement hätte eine neue Gehäuseform notwendig gemacht. Das Gleiche gilt für den ANT+ Sender. Um die Kommunikation mit dem Smartphone zu ermöglichen, setzte Sunnto auf einen Bluetooth Smart Sender. Ein Modul mit beidem - Bluetooth und ANT+ - hätte ebenfalls die Uhr größer gemacht. Dafür gibt es jetzt auch Herzfrequenzaufzeichnung im Wasser. Das war kurze Zeit ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal der Ambit3, inzwischen können das auch GPS-Trainingsuhren der Konkurrenz, zum Beispiel die V800 von Polar.
Alle Modelle der Ambit-Reihe im Vergleich
Wie bereits erwähnt gibt es von der Ambit3 zwei unterschiedliche Modelle. Die Ambit3 Peak ist der große Bruder der Ambit3 Sport. Die Sport ist kleiner und leichter als "Peak", ihr Akku hält allerdings auch nur halb so lange. Außerdem fehlt der Ambit3 Sport ein Barometer, das eine etwas genauere Höhenbestimmung ermöglicht. Ansonsten bieten die beiden Modelle fast die gleichen Funktionen. Personen mit kleineren Händen oder Sportler die den großen Akku nicht benötigen können also getrost zur Ambit3 Sport greifen.

Das Top-Modell, die Suunto Ambit3 Peak ist als Edelstahl-Ausführung mit Saphierglas (sapphire) und in schwarz erhältlich sein. Foto: SUUNTO

Die leichtere, dünnere und etwas abgespecktere Suunto Ambit3 Sport gibt es als Edelstahl-Ausführung mit Saphierglas (sapphire) und in den Farben weiß, schwarz und blau. Foto: SUUNTO
Suunto Ambit (1) | Suunto Ambit2 | Suunto Ambit2 S |
Suunto Ambit2 R |
Suunto Ambit3 Peak |
Suunto Ambit3 Sport | Suunto Ambit3 Run |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
Gewicht | 78g | 82g (black), 92g (sapphire) | 72g | 72g | 89g (black), 93g (sapphire) | 80g | 72g |
Dicke | 18,1 | 18,1 | 15,5 | 15,5 | |||
Barometrischer Höhenmesser | ja | ja | nein | nein | ja | nein | nein |
Thermometer | ja | ja | nein | nein | ja | nein | nein |
Akkulaufzeit | 16-50 h | 16-50 h | 8-25 h | 8-25 h | 20-200 h | 10-100 h | 8-25 h |
Schwimmodus (Indoor und Outdoor) | nein | ja | ja | nein | ja | ja | nein |
HF-Aufzeichnung während des Schwimmens | nein | nein | nein | nein | ja | ja | ja |
App-Synchronisation | nein | nein | nein | nein | ja (iOS) | ja (iOS) | ja (iOS) |
24h Activity-Tracker | nein | nein | nein | nein | ja | ja | ja |
Konnektivität | ANT+ | ANT+ | ANT+ | ANT+ | Bluetooth Smart | Bluetooth Smart | Bluetooth Smart |
Multisport-Unterstützung (z.B Triathlon) | nein | ja | ja | nein | ja | ja | nein |
Bike-Power-Unterstützung | nein | ja | ja | nein | ja | ja | nein |
Anzahl der Apps pro Sportart | 1 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
FusedAlti™ | nein | ja | nein | nein | ja | nein | nein |
Zurückverfolgung eines Tracks | nein | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Verpackung und Lieferumgfang

Der Inhalt der Verpackung bestehend aus Brustgurt mit Sender, das USB-Kabel, eine Garantiekarte und eine Schnellanleitung.
Nach dem Öffnen der edel anmutenden Kartonverpackung präsentiert sich die Ambit 3 Peak saphire mit mattem Edelstahlring. Die Unterschiede zum Vorgänger Ambit2 gibt es nur in Details. Die jeweiligen Ausführungen in Schwarz sind sich sogar zum Verwechseln ähnlich. Weiter unten im Karton befinden sich die weiteren Zubehörteile: der Brustgurt mit Sender, das USB-Kabel, eine Garantiekarte und eine Schnellanleitung. Eine ausführliche Anleitung in Buchform gibt es - wie auch bei der Ambit2 - keine. Stattdessen darf man sich ein PDF von der Suunto-Webseite herunterladen.

USB-Kabel, Ambit3 Peak, Herzfrequenzsender und Gurt.
Die größte Neuerung auf Hardware-Seite lässt sich jetzt schon erkennen. Der neue Herzfrequenz-Sender mit der Bezeichnung "Movesense" ist nicht nur etwas kleiner als beim Vorgängermodell, sondern funkt jetzt mit Bluetooth Smart anstatt mit ANT. Weiter unten werden wir noch genauer auf diese Änderung eingehen. Der Gurt selber ist ebenfalls etwas dünner geworden und besitzt jetzt einen Verschluss mit Haken. Der "Movesense"-Sender wird mittels zweier Stifte auf den Gurt fest aufgesteckt.

Der alte ANT Herzfrequenzsender mit Gurt (links) im Vergleich zum Neuen mit Bluetooth Smart (rechts).

Der neue verkleinerte Brustgurt der Suunto Ambit3 mit Movesense-Sender.
Der USB-Stecker besitzt auf einer Seite den USB-Anschluss für den Computer und auf der anderen Seite die bereits aus dieser Serie bekannte Klammer mit 4 Pins. Diese wird an die Uhr angeklemmt und die Daten können somit von der Uhr auf den Computer übertragen werden. Die Klammer sitzt ausreichend fest, aber nicht bombenfest.

Der USB-Stecker mit Klammer ist bei der Suunto Ambit3 derselbe wie bei den Vorgängermodellen.
Bedienung, Design und Komfort
Vom Design und der Bedienung her hat sich fast gar nichts geändert. Das soll aber kein Nachteil sein, denn bereits die Ambit2 konnte hier durchwegs glänzen. Das Display der Uhr ist relativ hoch aufgelöst und bei allen Lichtverhältnissen gut ablesbar. Dass es zwar noch besser geht, hat uns vor Kurzem die Polar V800 gezeigt. Dort ist das Display bei Sonnenlicht noch deutlicher zu erkennen. Das Display kann mit einem langen Druck auf den Knopf links unten schnell und einfach invertiert werden.

Die Suunto Ambit3 im direkten Vergleich mit der Polar V800.
Das Armband unseres Modelles besteht aus einem dicken, aber dennoch weich wirkendem Gummi. Das Tragegefühl auf der Haut ist sehr gut. Die Uhr macht im Gesamten einen äußerst robusten und wertigen Eindruck. In unserem Testzeitraum konnten wir hier nicht ansatzweise einen Mangel feststellen. Die Tasten lassen sich auch mit Handschuhen gut bedienen. Was mir fehlt, ist ein definierter Druckpunkt, den gibt es leider nicht. Bei eingeschalteten Tastentönen ist das weniger ein Problem, aber ohne Ton kann es passieren, dass man die Tasten zu wenig drückt. Der GPS-Empfänger der Ambit3 ist wie beim Vorgänger im Armband integriert, was aber kaum stört. Die Beleuchtung des Displays ist wie gehabt sehr gut.

Die Polar V800 ist um einige Milimeter dünner als die Suunto Ambit3 Peak.
Der Brustgurt gehört zu den Besten, die ich bis jetzt testen durfte. Er ist sehr, dünn liegt angenehm auf der Haut und ist während des Trainings kaum zu spüren. Der Hakenverschluss funktioniert sehr gut. Durch kleinere Bauweise ist der Gurt noch unauffälliger. Bei anderen Herstellern, zum Beispiel bei der Polar V800, ist der gesamte Gurt deutlich größer.

Unser Testmodell der Suunto Ambit Peak wiegt 93g.
Die Suunto Ambit3 hat im Uhrmodus vier Hauptbildschirme, Uhrzeitanzeige, Barometer mit Höhe, Kompass und den neuen Activitytracker. Je nach Anforderung gibt es noch Bildschirme für Countdown, Stoppuhr oder Ähnliches. Durch die Taste links unten können bei jedem dieser Bildschirme noch zusätzlich durchgeschaltet werden.
Trainieren mit der Suunto Ambit3
Der Trainingsstart mit der Ambit3 ist denkbar einfach: Zuerst drückt man die Taste rechts oben, wählt dann "Trainieren" und sucht sich die jeweilige Sportart aus. Die Uhr beginnt dann mit der Suche des Herzfrequenzsenders und des GPS-Signals. Hier kommt eine der großen Stärken der Ambit-Reihe zum Tragen. Meist gibt es schon nach wenigen Sekunden einen GPS-Fix und das Training kann gestartet werden. GPS-Uhren anderer Hersteller lassen sie da oft deutlich mehr Zeit. Speziell wenn die Ambit3 regelmäßig und in gleicher Umgebung verwendet wird, kann die Uhr auf vorgespeicherte Satellitendaten zugreifen. Diese Satellitendaten werden bei jeder Synchronisation upgedatet.
Mit einem weiteren Druck auf die rechte obere Taste wird das Training gestartet. Spätestens jetzt kann man loslaufen. Wie gesagt im Idealfall dauert das alles nur wenige Sekunden.
Während des Trainings kann man die verschiedenen Infobildschirme der Uhr per Knopfdruck durchschalten. Wie diese Bildschirme angeordnet sind, welche Daten gleichzeitig angezeigt werden und welche über weitere Knopfdrücke erreichbar sind, kann ganz genau über die Webseite "Movescount" eingestellt werden. Dazu aber weiter unten noch mehr.
Während des Trainings kann man einen Intervalltimer starten. Allzu komplexe Intervalltrainingseinheiten sind damit nicht möglich, für meine Zwecke ist er allerdings mehr als ausreichend. Auch dieser kann/muss vorher konfiguriert werden. Gleich verhält es sich mit Apps, aber auch hier werden wir noch näher darauf eingehen.

Bei der Zusammenfassung der Herzfrequenzmessung auf einer Skitour zeigen die Suunto Ambit3 Peak und die Polar V800 die exakt selben Werte.
Software und Trainingsauswertung
Für die Auswertung der Trainingsdaten müssen diese auf den Suunto-Server übertragen werden. Das erledigt die Software "Moveslink". Danach kann man seine Trainingseinheiten - Moves genannt - über das Movescount-Web-Portal auswerten.

In Movescount wird auf einer Karte der aufgezeichnete GPS-Track (Move) angezeigt. Darunter lassen sich alle möglichen Werte als Diagramm ein und ausblenden (hier ist die HF und Seehöhe dargestellt).
Wie auch schon bei den Vorgänger-Modellen ist es auch bei der Ambit3 nicht möglich seine Daten direkt auf dem lokalen Rechner zu speichern. Den Umweg über den Suunto-Server ist fixer Bestandteil dieses Prozesses. Sind die Daten erst einmal dort, kann man sie exportieren und in anderen Trainingsprogrammen verwenden.

Die Software Moveslink überträgt die Trainingsdaten zum Movescount-Portal, synchronisiert die Uhreinstellungen, aktualisiert Satellitendaten und macht - wenn vorhanden - die Updates für die Ambit3.
Viele Einstellungen - und die sind wirklich umfangreich - müssen über das Movescount-Portal vorgenommen werden. So kann genau festgelegt werden, welche Daten auf welchem Bildschirm bei der jeweiligen Sportart sichtbar sein sollen. Pro Sportart hat man 8 Bildschirme zur Verfügung. Jeder Bildschirm kann nochmal gedrittelt werden.
Über das Movescount-Portal können die verschiedenen Bildschirme der jeweiligen Sportart festgelegt werden.
Hier lassen sich auch die Suunto Apps einrichten. Diese Apps werden von Entwicklern oder Sportlern erstellt um die Funktionalität der Uhr nochmal zu erweitern. Mit allen Werten aus allen Sensoren können Berechnungen durchgeführt werden. So gibt es zum Beispiel Apps die anhand der Wetterdaten eine Sturmwarnuung anzeigen können. Eine andere App kann die aktuelle Steigung in Grad oder Prozent anzeigen. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Einige der Apps wurden bereits in die Uhrsoftware direkt eingebaut. Ein Beispiel ist die Sonnenaufgangs- bzw. Sonnenuntergangszeit, die anhand der aktuellen GPS-Position ermittelt werden.

Über die Movescount-App-Zone können Apps für die Ambit3 installiert oder eigene Apps erstellt werden.
Ansonsten bietet das Movescount-Portal viele Funktionen und wird laufend erweitert. Das hat Vor- und Nachteile. Während eben immer neue Funktionen dazukommen, war die Plattform im letzten halben Jahr wegen Wartungsarbeiten oft nicht erreichbar. Will man gerade dann seine Daten auswerten, hat mach Pech gehabt. Nach dem tagelangen Ausfall um Weihnachten 2014 hat man hoffentlich bei Suunto den Ernst der Lage erkannt. Zumindest hat man verkündet, dass man sich in diesem Bereich in Zukunft stark verbessern will. Ansonsten läuft die Synchronisierung reibungslos. Auch Software-Updates für die Uhr werden beim Synchronisieren übertragen.
Navigation mit der Suunto Ambit3
Für uns Bergbegeisterte sind die Navigationseigenschaften von besonderer Bedeutung. Die Ambit3 bietet hier die gleichen Funktionen wie die Ambit2. Über Movescount kann man Routen und Wegpunkt erstellen. Auch das Importieren einer KML- oder GPX-Datei ist möglich. So kann man zum Beispiel einen auf Tourenwelt gespeicherten Track in Movescount importieren. Auf Wunsch ist der Track nach der Synchronisation auf der Uhr verfügbar. Man kann dort den Track auswählen und muss sich entscheiden, ob man zum Endpunkt oder zum Anfangspunkt navigieren will. Danach startet die Navigation mithilfe von drei Bildschirmen. Eine rudimentäre Kartenansicht in hoher Zoomstufe, eine Ansicht in niederer Zoomstufe und eine Ansicht mit der Entfernung zum Track und einem Richtungspfeil. Der Richtungspfeil zeigt - dank des integrierten Kompasses - auch im Stehen die korrekte Richtung an. Die Navigation ist auch während einer Trainingseinheit möglich.
Direkt auf der Uhr kann man Wegpunkte setzen. Der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt sein, dass das händische Erstellen einer Route über die Smartphone App zurzeit nicht möglich ist. Eventuell reicht Suunto hier noch ein Update mit dieser Funktion nach. Die Ambit3 Peak besitzt im Gegensatz zur Ambit3 Sport zusätzlich noch einen Barometer, der eine noch genauere Höhenbestimmung zulassen soll. Auch die "Sport" kann die Meereshöhe ermitteln, allerdings "nur" auf Basis der GPS-Daten und ist damit etwas ungenauer.

Sowohl die Suunto Ambit3 Peak und die Polar V800 sind mit einem Barometer ausgestattet. Beide Uhren zeigen recht genau die aktuelle Höhe, wobei es scheint, dass die Ambit3 meist etwas genauer misst.
Auf einer Bergtour im Verwall hatte ich die Polar V800 und die Ambit3 Peak dabei. Beide GPS-Uhren sind mit einem barometrischen Höhenmesser ausgestattet. An mehreren Referenzpunkten hab ich die Werte verglichen. Meistens lagen beide Uhren nahe beieinander, wenngleich die Ambit3 Peak oft die genaueren Werte zeigte.

Hier ein weiterer Vergleich der Höhenanzeige der Suunto Ambit3 Peak mit der Polar V800 auf einer Skitour. Hier liegen die Werte sehr nah beieinander.
Smartphone Benachrichtigung und Funktionen
Inzwischen gehört es für eine ordentliche GPS-Uhr zum guten Ton, sich auch mit dem Smartphone zu unterhalten. Wenn ich Smartphone sage, dann gilt das im Moment leider nur für das iPhone ab Version 4S. Sunnto hat zwar bereits bei der Ankündigung der Ambit3 versprochen, bald eine Android-Version anbieten zu wollen. Inzwischen ist ein Android App erschienen, die allerdings noch beta ist und neben vielen Bugs noch nicht den Funktionsumfang der iOS App bietet. Für eine große Anzahl von Usern - ich zähle mich auch zur Gruppe der Android-Benutzer - bleiben 8 Monate nach Veröffentlichung noch immer wesentliche Funktionen der Uhr nicht nutzbar.

Die Verbindung mit dem iPhone geht recht einfach: Im Menü Verbindungen MobileApp wählen und bestätigen...

...danach den auf der Uhr generierten Passkey in die Smartphone App eingeben...

...nachdem die App verbunden ist werden die Daten synchronisiert...
Nichtsdestotrotz habe ich mir ein iPhone ausgeliehen und die Smartphone-Funktionen getestet. Zunächst stellt man die Verbindung zum Smartphone her. Dazu muss einmalig auf dem Smartphone einen Passkey eingegeben. Danach erfolgt die Verbindung automatisch. Gibt es noch nicht synchronisierte Moves auf der Uhr, werden diese übertragen. Ähnlich wie auf dem Movescount-Portal kann man hier die Trainingsdaten auswerten und vergleichen. Auch die Anzeige-Bildschirme für die Sportarten lassen sich über die Uhr ändern.

Smartphone Nachrichten (Notifications), wie hier eine SMS, werden direkt auf der Ambit3 angezeigt
Weiters lassen sich während eines Trainings die aktuellen Daten auf das Smartphone übertragen. Das ist zum Beispiel beim Radfahren sehr praktisch, weil man so die Uhr am Handgelenk belassen kann. Besteht eine Internetverbindung, kann man sich die aktuelle Position auf Google-Maps anzeigen lassen. Auch Fotos lassen sich über die App machen. Schließlich kann man sich nach einem Trainingsende ein Video erstellen lassen, das die gesamte Trainingseinheit zusammenfasst. Dabei werden immer wieder wichtige Trainingsdaten, 3D-Landkarten, aktuelle Wetterverhältnisse und gemachte Fotos eingeblendet. Hier ein Beispiel für ein solches Video:
Ebenfalls lassen sich Smartphone-Notifications, wie z.B. eingehende Anrufe oder SMS auf der Uhr anzeigen. Den Griff zum Handy kann man sich dann des Öfteren sparen.
Activity-Tracker
Ein weiteres Feature der Ambit3 ist der integrierte Activity Tracker. Auf der Uhr gibt es dafür einen eigenen Bildschirm mit 3 verschiedene Anzeigen. Bei der Wochenaktivität werden in einem Balkendiagramm die verbrauchten kcal/Tag und der Tagesdurchschnitt angezeigt.

Die Wochenaktivitätsansicht des Ambit3 Activity-Trackers.
Eine zweite Ansicht zeigt die aktuell verbleibende Erholungszeit grafisch und in Stunden an. Dabei werden aufgezeichnete Moves und Aktivität während des Tages miteinander verrechnet.

Eine weitere Ansicht zeigt die aktuell verbleibende Erholungszeit.
In der letzten Ansicht wird die heutige Aktivität grafisch und in Textform angezeigt. Die Anzeige für die gemachten Schritte, wie es viele andere Activity-Tracker haben, gibt es auf der Ambit3 nicht. Auch sind all diese Werte nicht in Movescount zu finden. Eigentlich unverständlich, aber es kann sein, dass diese Funktion später implementiert wird.

Bildschirm mit der heutigen Aktivität.
Ansonsten ist der tägliche Activity-Tracker sehr rudimentär und bietet - abgesehen von der Erholungszeit - in der momentanen Form nicht sonderlich viel Nutzen.
Im Alltag
Design ist immer eine Frage des Geschmacks. Meinen hat Suunto mit der Ambit3 Peak ziemlich gut getroffen. Aber das war mit der Ambit2 auch schon so, denn vom Design her hat sich praktisch nichts zum Vorgänger geändert. Speziell in der Saphiere-Variante mit Edelstahlring und Saphierglas kann in puncto Robustheit der Ambit3 kaum ein Produkt das Wasser reichen.
Die Ambit3 Peak ist um Vergleich zum Schwesternmodell Ambit3 Sport um einige Millimeter dicker. Für Frauen oder kleinere Männerhände könnte das zu groß sein. Ich habe Handschuhgröße 10 und die Ambit3 Peak passt perfekt. Die Uhr ist für mich uneingeschränkt alltagstauglich, dementsprechend habe ich sie auch 24 Stunden am Tag am Handgelenk.
Fazit
Wie schon eingangs erwähnt ist die Ambit3 für Suunto eine notwendige Weiterentwicklung, wenn es darum geht, auf Augenhöhe mit der Konkurrenz zu sein. Die ganz großen Neuerungen - abgesehen von der Herzfrequenzmessung während des Schwimmens - sind ausgeblieben. Zumindest wurde die Kommunikation mit dem Smartphone eingeführt. Ein Feature dass unverständlicher Weise momentan nur iPhone Nutzern zu Verfügung steht. Android-User müssen bis März 2015 warten. Man muss allerdings sagen, dass bereits die Ambit2 ein sehr gutes Produkt war. In puncto Robustheit und Zuverlässigkeit gibt es bei der Ambit-Serie nichts zu beanstanden. Die Verbesserungen zum Vorgänger Ambit2 liegen im Detail. Das Bedienkonzept hat Suunto glücklicherweise nicht geändert, denn das war bereits bisher sehr gut.
Jetzt die große Frage: Lohnt sich der Umstieg von der Ambit2 auf die Ambit3? Nun, das hängt viel von den ausgeführten Sportarten aus. Schwimmer und Triathleten werden von der Herzfrequenzaufzeichnung im Wasser profitieren. Ob die Smartphone-Funktionen einen Umstieg rechtfertigen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für das Training selbst bringen Sie keine wirklichen Vorteile. Aber wer sich viel auf Facebook und Co. aufhält, kann mit App zeitnah seine Aktivitäten mit der Welt teilen. Der rudimentäre Activity-Tracker muss in der derzeitigen Form unserer Meinung nach nicht sein. Unter Umständen legt Sunnto hier noch per Software-Update nach. Für Bergsteiger oder Skitourengeher ändert sich nicht viel, die Navigationsfunktion sind gleich geblieben. Problematisch könnte der Umstieg für Sportler sein, die zusätzliche ANT+ Sensoren verwenden, zum Beispiel Power Meter oder Trittfrequenzsensoren für das Fahrrad. Diese sind mit der Ambit3 leider nicht mehr kompatibel.
+ Herzfrequenzaufzeichnung während des Schwimmens
+ schneller GPS-Fix
+ hohe GPS Genauigkeit
+ nützliche App für iOS
+ robustes Gehäuse
+ gute Alltagstauglichkeit
+ über Movescount-Apps enorm erweiterbar
- kein Vibrationsalarm
- Ant+ Sensoren nicht mehr verwendbar
- Android-App erst im Beta-Stadium mit eingeschränktem Funktionsumfang
- häufige Ausfälle beim Movescount-Portal
Suunto Ambit3 Peak black mit HR-Gurt
Suunto Ambit3 Sport sapphire mit HR-Gurt mit Saphierglas
Suunto Ambit3 Sport mit HR-Gurt in den Farben black, white oder blue
UPDATE 07.07.2015
Ende Juni 2015 hat Suunto für die Ambit3 Peak, Ambit3 Sport und Ambit3 Run die neue Firmware 2.0 bereitgestellt. Der Fokus bei diesem Update liegt im Bereich Erholung. Dazu wurden zwei neue Test in der Uhr-Software integriert. Der Schnellerholungstest misst in wenigen Minuten den aktuellen Erholungszustand. Er sollte gleich in der Früh nach dem Aufstehen gemacht werden. Der Schlaftest wird über die gesamte Nacht hindurch angewendet. Er wird beim Schlafengehen gestartet und beim Aufwachen beendet. Das Ergebnis beider Tests ist ein Wert von 0 - 100 Prozent - genannt Erholungsstatus. Je näher der Wert bei 100% liegt, desto besser ist man erholt. Die Logarithmen für beide Tests kommen von der Firma Firstbeat, einem Unternehmen, das sich auf die Analyse von Sportdaten spezialisiert hat. Damit die Tests aussagekräftig sind, sind die ersten drei Tests bei jeder Testmethode Kalibrierungstests. Erst danach sind die Werte dann genauer.
Wir haben uns etwas mit den Tests auseinander gesetzt und erhielten nach den Kalibrierungstests realistische Werte. Was die Tests wirklich bringen, werden wir aber erst in einiger Zeit sagen können. Die Ausführung der Tests geht recht einfach. Das Anlegen des Brustgurtes ist bei beiden erforderlich. Aber selbst während des Schlaftests, der die ganze Nach dauert, stört das Tragen des Gurtes nicht. Beim Aufrufen des Logbuches wir der Erholungsstatus des letzten Tests eingeblendet, sofern dieser nicht länger als 24 Stunden zurpck liegt. Allerdings gibt es keine Aufzeichnung aller Tests. Das wäre interessant, um zu einem späteren Zeitpunkt beurteilen zu können, wie sich ein bestimmter Erholungszustand auf ein Training ausgewirkt hat.
Das Update kann - wie gewohnt - beim Synchronisieren mit Moveslink auf die Uhr aufgespielt werden.
Ein Beschreibung der Neuerung dieses Softwarre-Updates gibt es auf Suunto Ambit3 Software-Update 2.0, June 24th 2015
Mehr Infos zur Ausführung der Test gibt es auf im Bereich Tutorial Tuesday auf der Suunto Webseite, allerdings nur auf englisch.
UPDATE 06.05.2015
Suunto hat endlich die Movescount Android App veröffentlicht. Obwohl die App erst 8 Monate nach der iOS-Version erscheint ist sie immer noch "beta". Soll heißen, dass einige Funktionen noch fehlerhaft sind oder noch gar nicht funktionieren. Zum Beispiel werden momentan noch kein Smartphone-Benachrichtigungen angezeigt.
Suunto hat für die Android App unter www.movescountandroidbeta.com eine eigene Seite - leider nur auf Englisch - eingerichtet. Dort wird beschrieben wie man die App mit der Ambit 3 verbindet und was es dabei alles zu beachten gibt. Wer die App jetzt schon ausprobieren will, muss die Ambit3 auf alle Fälle auf die neue Firmware 1.5.44 updaten. Das Update wird automatisch beim Synchronisieren angeboten.
UPDATE 26.03.2015
Das bereits angekündigte Software-Update in der Version 1.5 für die Ambit3 Peak wurde jetzt verteilt. Die wichtigste Neuerung dürfte wohl die verlängerte Batterielaufzeit sein. Die Ambit3 Peak läuft jetzt in den Einstellungen "Best" 20 Stunden (statt vormals 16), bei "Good" 30 Stunden (statt vormals 24) und bei "Ok" 200 Stunden (statt vormals 50). Auch bei der Ambit 3 Sport wurde die Batterielaufzeit verbessert, hier liegen die Werte bei Best: 10h, bei Good: 15h und bei Ok: 100h.Weiters wurde ein Workout-Planner in die Suunto iPhone-App integriert. Damit so kann man verschiedenste Intervall-Workouts erstellen und auf die Uhr übertragen. Leider lässt die Android App immer noch auf sich warten. Angeblich soll es dann im April so weit sein.
Als weiteren Partner hat sich Suunto Traings Peak ins Boot geholt. Ab sofort kann man Trainingssessions automatisch in die Trainings-Software importieren.
UPDATE 03.03.2015
Suunto veröffentlicht eine neue Ambit3 Version und zwar die Ambit3 Run. Die Zielgruppe ist hier - wie der Name schon verrät - der Läufer. Die Ambit3 Run bietet etwas weniger Funktionen wie die bisherigen Ambit3 Modelle. So fehlen hardwareseitig Barometer und Thermometer, softwareseitig der Multisportmodus, der Schwimmmodus sowie einige Navigationsfunktion. Dafür ist die Uhr deutlich leichter. Die Ambit3 Run kommt in den Farben lime, weiß und schwarz und hat einen unverbindlichen Verkaufspreis von € 299,00.
Neuerungen gibt es auch bei der Ambit3 Sport. Hier gibt es die neue Farbe "coral".
Gemeinsam mit der Ankündigung der Ambit3 Run, gibt Suunto auch Software-Updates bekannt.
Im späten Frühjahr soll die Softwareversion 2.0 herauskommen, welche diverse Fitness-Tests beinhaltet und die Möglichkeit die Laufleistung mit dem Durchschnitt während der letzten 30 Tage zu vergleichen und die Erholung mit dem Schlaf- und Schnellerholungstest zu analysieren.
Die schon lange ausständige Android App soll jetzt endlich im April kommen.
Hier die News zur Ambit3 Run auf der Suunto Homepage.
Hat dir unser Testbericht gefallen oder gar geholfen? Wenn ja kannst du uns mit nur einem Klick unterstützen...
Solltest du dir eine Sunnto Ambit3 über Amazon.de bestellen wollen, benutze bitte nachfolgende Links. Du zahlst dabei kein Cent mehr, aber wir erhalten eine kleine Provision. Du hilfst uns damit diese Seite und diese Testberichte zu ermöglichen. Danke!
Du benutzt auch eine Suunto Ambit3 Peak oder Ambit3 Sport oder verwendest Movescount? Wie sind deine Erfahrungen mit den Produkten oder der Software?
Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
Kommentare