Birnlücke, 2669 m (radtour)
Charakter:
Zwischen der Venedigergruppe und den Zillertaler Alpen liegt jener 2.669m hohe Übergang, der seit dem Jahr 1919 die Grenze zwischen Österreich und Italien darstellt und bei so manchen Transalp-Fahrern schon in der Tourenplanung zur großen Unbekannten zählt.
Ist die Birnlücke fahrbar oder doch nicht?
Jener uns oft gestellten Fragen wollen wir nachgehen und eine detaillierte Beschreibung dieses traumhaften, alpinen Überganges liefern - auch wenn sich wohlgemerkt das Wort "fahrbar" in unserem Fall auf den durchschnittlichen Cross-Country bzw. Hobby-Marathonfahrer bezieht. Soviel sei zusammengefasst vorweggeschickt: selten habe ich mein Rad so viel getragen!
Tourdaten:
Fahrzeit: 06:30:00
Höhendifferenz: 1857m
Abfahrtsdifferenz: 1423m
Schwierigkeit: 5
Länge: 33,5 km
- Aspahlt: 5%
- Schotter: 85%
- Trail: 3%
- Schiebepassagen: 7%
Starthöhe: 1067 m
Endhöhe: 2669 m
Beste Tourenzeit: Juli bis Ende September
Gebirge(Region): Venediger Gruppe (Krimml / Ahrntal)
Anreise/Zufahrt:
Von Kitzbühel über den Pass Thurn nach Mittersill und weiter nach Krimml.
Aus dem Zillertal über den Gerlospass (Maut) direkt nach Krimml.
Von Salzburg über Zell am See und Mittersill nach Krimml.
Ausgangspunkt:
Krimml, 1.067m
Parkplätze am Ortseingang bzw. in der Nähe der Wasserfälle vorhanden.
Auffahrt
Vom Ort entlang der Bundesstraße aufwärts bis zu einem kurzen Tunnel. Nach dieser langen Linkskurve zweigt oberhalb des zweiten Parkplatzes der Forstweg in das Krimmler Achental ab. Auf sehr gutem Schotterweg geht es nun stetig aufwärts bis zur Querung der Ache zwischen den beiden großen Fällen, wo die Wassermassen insgesamt 385 Meter in die Tiefe stürzen und somit als höchster Wasserfall Österreichs bekannt sind. Nach wenigen Metern Höhenverlust erneuter Anstieg bis zu einem unbeleuchteten Tunnel (Stirnlampe oder Taschenlampe mitnehmen!). Ab hier weitere kurze, aber steile Anstiege, ehe das weite Talbecken erreicht wird und es fortan sehr angenehm taleinwärts geht. Vorbei am Krimmler Tauernhaus, 1.631m (Übernachtungsmöglichkeit) führt der Fahrweg bis in den Talschluss, vorbei an der Außerkeesalm bis zur Innerkeesalm auf knapp 1.800m Seehöhe.
Wenige hundert Meter nach der Innerkeesalm teilt sich der Weg: nach links aufwärts gelangt man zur Warnsdorfer Hütte - wir aber folgen dem schmalen Pfad in Richtung Birnlücke (Weg Nr. 519) und überqueren auf kleinen Brücken die Krimmler Ache. Auf der rechten Talseite (Kuhflecke) direkt auf das große, wild zerklüftete Krimmler Kees zu halten und bald steil aufwärts über zahlreiche Kehren höher steigen. Dieser Pfad erfordert Trittsicherheit und teilweise Schwindelfreiheit - übrigens: an Radfahren ist schon seit knapp einer halben Stunde nicht mehr zu denken!
Über teilweise Blockgelände sehr mühsam aufwärts, zuletzt wieder etwas flacher bis zum tiefen Einschnitt zwischen den beiden Gipfeln "der Hohe" und dem "Grasleitenkopf", welcher seit geraumer Zeit als Saumpfad genutzt wird und als Birnlücke (ital. Forc. del Picco) genannt wird.
Auffahrt auch für stärkste Wadeln unmöglich. Tragepassage ab der Innerkeesalm ca. 2 Stunden.
Abfahrt:
An der Birnlücke kann man bei guten Wetter bereits sehr gut die Birnlückenhütte (Rif. Tridentina) erkennen, welche nach knapp 20 min erreicht wird. Für geübte Radfahrer sind hier fahrbare Passagen dabei. Nach einer lohnenden und wohl verdienten Einkehr beginnt der Abstieg in das Ahrntal - besser gesagt eine wahre Spitzkehren-Orgie, welche nicht nur aufgrund der zahlreichen Wanderer hinauf zur Hütte, sondern auch der Steilheit wegen wohl für den Großteil der Biker absolut unfahrbar erscheinen. Erst kurz vor der Lahneralm, 1.979m tasten wir uns wieder an unsere Fahrkünste heran - auch wenn uns der Weg hinab zur Kehreralm, 1.848m erneut zum Schieben zwingt. Ab der Kehreralm ist es dann aber geschafft - 100% FAHRBAR!
Kartenmaterial
Freytag & Berndt Wanderkarte WK 152, Mayrhofen-Zillertaler Alpen, Gerlos/Krimml (1:50.000)
Kompass Wanderkarte, "Venedigergruppe, Oberpinzgau" (1:50.000)
Stützpunkte unterwegs:
Zahlreiche bewirtschaftete Almen im Tauerntal, nach der Birnlücke empfehlen wir eine Einkehr auf der Birnlückenhütte bzw. an den beiden folgenden Almen (sofern bewirtschaftet).
Fotos:
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