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21
2011

20/11/2011

Die Nacht war entspannt, die Ungarn zum Glück keine Schnarcher, die Temperaturen gut auszuhalten und so geht es um kurz vor 8 ans Feuermachen. Gestern hatten wir unseren Tourenplan für den 2. Tag besprochen und schnell beschlossen, dass das mit der Dreiherrenspitze bei den derzeitigen Schneeverhältnissen keinen Sinn macht (im Sommer 5.5 Std. one-way). Unser neues Ziel heißt Simonyspitze!

Nach dem Frühstück wird beim nahen Bach Wasser aufgefüllt und mit relativ leichtem Gepäck geht’s zuerst kurz denselben Weg von gestern bis wir recht bald links abbiegen und in steilem Gelände folgen. Der Steig ist bereits von Anfang an eingeschneit und nicht gespurt. Nach 500hm wird das Terrain wieder relativ flach und weitläufig und der Schnee hebt besser. Teilweise folgen wir leicht verblocktem Gelände, aber der überwiegende Teil des Weges verläuft über Schneefelder, überwiegend brechen wir beim Spuren ein, was die ganze Sache etwas kraftraubend und langatmig macht. Unterhalb der Simonyspitze erreichen wir vergletschertes Gelände, seilen an, umgehen einen kleinen so-quasi-Abbruch und halten uns näher bei der Felswand. Nach einem halben km (und 200hm) stellen wir (dank GPS) fest, dass wir uns einen ziemlichen Verhauer geleistet haben und irrtümlicherweise auf dem Weg zum Vorderen Maurerkeeskopf sind. Wir beschließen, die restlichen 100m bis zur kleinen Scharte zu gehen um den Ostgrat auf die Simonyspitze abzuchecken. Auch hier die Erkenntnis, dass dieser bei Schnee jedenfalls nicht und im Sommer nur mit viel Erfahrung zu machen ist. Also wieder retour zum Punkt, wo wir angeseilt hatten, wo wir die Entscheidung treffen, dass Andreas langsam absteigt und ich die Simonyspitze versuche.

Der Anstieg auf diese sieht in der Realität doch anders aus als die Karte vermuten lässt – es ist bedeutend steiler und felsiger, was die Findung der leichtesten Route an 3 Stellen schwierig gestaltet. Die Bedingungen könnten hier besser sein, wobei ich mir denke, dass der Anstieg im Hochwinter bei viel Schnee um einiges leichter ist. Nach dem 2. Felsabschnitt stehe ich auf dem letzten Schneefeld unterm Gipfel und verfluche die Schneebedingungen der letzten 140hm bis zum Gipfel (3440m). Erleichtert, und aufgrund des fehlenden Gipfelkreuzes etwas erstaunt, genieße ich das traumhafte Rundumpanorama. Kleine Info am Rande: Der Übergang von der östlichen auf die westliche Simonyspitze scheint im Sommer möglich zu sein, in Winter naja…

Nach kurzer Pause geht’s an den Abstieg, der wesentlich leichter und problemloser verläuft als der Anstieg. Auch der restliche Abstieg entlang der Aufstiegsspur geht ratzfatz und so treffe ich Andreas um 4 bei der Hütte, wo die Rucksäcke gepackt und der finale Abstieg angetreten werden. Die letzte Stunde marschieren wir im Licht der Stirnlampe und kommen befriedigt-erschöpft wieder beim Auto an.

Fazit: 2 tolle Tourentage, super Wetter (wolkenlos), guter Winterraum, schöne teilweise anstrengende Routen in einmaliger Kulisse. Tag1: 2600hm auf 17km Länge, Tag2: 1600hm bei 13 km Länge.

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